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Sprachwörterbücher und enzyklopädische Wörterbücher.

Enzyklopädische Wörterbücherfassen Kenntnisse über Personen, Gegenstände, Erscheinungen auf allen Gebieten des Lebens zusammen: z.B. „ Meyers Neues Lexikon“ in 18 Bd., „Der Brockhaus“ in 5 Bd.

Sprachwörterbücher sind alphabetische oder systematische Sammlungen lexikalischer Einheiten, in denen wir uns über verschiedene Eigenschaften der Wörter informieren können: über Bedeutung, Gebrauch, grammatische Merkmale, Schreibweise, Etymologie usw. Das sind meist erläuternde Wörterbücher.

Sprachwörterbücher (für Linguisten und Germanistikstudenten) können ein-, zwei- oder mehrsprachig sein.

Man gliedert Sprachwörterbücher in verschiedene Gruppen, z.B.:

1. alphabetisch geordnete oder auch nach Sachgruppen;

2. synchronische und diachronische;

3. standardsprachliche oder mundartliche;

4. fachsprachliche oder gruppensprachliche;

5. orthografisch-orthoepische (Schreibweise und Aussprache) und andere Kriterien der Klassifizierung.

 

Hier sind einige wichtige Wörterbücher der deutschen Sprache:

Große gemeinsprachliche Wörterbücher sind:


- Duden. Das große Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. In 10 Bd. 1999;

- Duden. Deutsches Universalwörterbuch. 2003.

- Wahrig G. Deutsches Wörterbuch.

Bedeutungswörterbücher:

- Duden. Bedeutungswörterbuch. Bd.10

Bezeichnungswörterbücher:

- Synonymwörterbuch. von H.Görner und G.Kempcke, 1989.

- Wörterbuch Synonyme. 1999.

Aussprachewörterbücher:

- Großes Wörterbuch der deutschen Aussprache. 1982.

Stilwörterbücher:

- Duden. Das Stilwörterbuch der deutschen Sprache. Bd.2.

Phraseologische Wörterbücher:

- Duden. Bd.11. Redewendungen und sprichwörtliche Redensarten. 1092.

- Friedrich W. Moderne deutsche Idiomatik. 1976.

- Beyer H. Sprichwörterlexikon. 1984.

- zweisprachige WB: Бинович Л.Э., Гришин Н.Н. Немецко-русский фразеологический словарь. 1975.; Добровольский Д.О. Немецко-русский словарь живых идиом. 1997.


Etymologische WB:

* Kluge F. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 1989.

* Duden. Bd.7. Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. 1989.

Sondersprachenwörterbücher:

* Ehmann H. Oberaffengeil. Neues Lexikon der Jugendsprache. – München, 2001.

* Ehmann H. Voll konkret: Das neueste Lexikon der Jugendsprache. 2001.

* Küpper H. Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. 1990.

* Девкин В.Д. Немецко-русский словарь разговорной лексики. М., 2000.

Mundartwörterbücher:

* Knoop U. Wörterbuch deutscher Dialekte. 1997.

* Ebner J. Wie sagt man in Österreich? 1988.

* Mayer K. Wie sagt man in der Schweiz? 1989.


National-kulturelle Spezifik der deutschen Lexik und Phraseologie aus der Sicht der interkulturellen Kommunikation.

Linguokulturologie als interdisziplinäre Wissenschaft. Das Linguokulturem. Zum Verhältnis von Sprache und Kultur.

Die Linguokulturwissenschaftbeschäftigt sich mit den Wechselbeziehungen von Sprache und Kultur. Das ist ein neuer interdisziplinärer Wissensbereich. Als Bestandteil der Wissenschaft vom Menschen bildete sich die Linguokulturologie in Russland am Ende des 20.Jahrhunderts heraus. Folgende Wissenschaftler haben dazu beigetragen: Ю.С.Степанов, В.Н.Телия, Н.Д.Арутюнова, В.А.Маслова und andere.

Als Gegenstand der Linguokulturwissenschaft gilt die Erforschung und Beschreibung des sprachlichen Weltbildes (языковая картина мира), in dem sprachlich-kulturelle Informationen, Kulturkonzepte, Kulturphänomene in sprachlichen, verbaler Form widerspiegelt sind.

Die Gesamtheit sprachlich-kultureller Information kann in Gestalt linguokulturologischer Felder dargestellt werden. Als Einheit eines Linguokulturfeldes wird ein Linguokulturem präsentiert. Ein Linguokulturem verbindet Form (Zeichenkörper) und Inhalt (sprachliche Bedeutung und kulturellen Hintergrund, Assoziationskreis). Linguokultureme umfassen verschiedene Arten von sprachlichen Einheiten – Wörter (Lexeme), Wortgruppen, Texte: im Russischen русская идея, русская душа, береза als Symbol Russlands; Ordnung, Pünktlichkeit, Sparsamkeit als typische Eigenschaften der Deutschen. Als Linguokultureme treten z.B. andere Noten in der Schule auf: eine Eins (пятерка) – die beste Note, aber in Russland – die schlechteste Note; andere Abfolge von Stockwerken als in Russland – Erdgeschoss, 1.Stock, 2. Stock usw.

Die Linguokulturwissenschaft legt mehr Wert auf die Kultur, weil diese geistig, symbolhaft ist. Der Kultur gehören solche Konzepte und Gattungen wie Mythen, Folklore, Bräuche, Gewohnheiten, Traditionen usw. Sie werden in Formen des alltäglichen Verhaltens, in sprachlichen Einheiten, Äußerungen, Formeln fixiert.

Als Hauptmethode der linguokulturologischen Forschung gilt der konsequente Vergleich der Sprachen und Kulturen als Ergebnis ihres Dialogs.

Die Sprache ist aufs engste mit der Kultur verbunden, Sprache durchdringt Kultur, entwickelt sich in ihr und bringt sie zum Ausdruck. Sprache und Kultur verschmelzen sich zu einer Ganzheit, die Linguokultur genannt werden kann.

Die Linguokulturologie orientiert sich am Faktor Mensch (Kultur) in der Sprache und am sprachlichen Faktor im Menschen (человеческий фактор в языке). Die beiden Phänomene werden durch gemeinsame Eigenschaften gekennzeichnet:

- Kultur und Sprache sind Bewusstseinsformen, die die Weltanschauung von Mensch und Volk abbilden;

- Sprache und Kultur sind die vom Menschen, von der Gesellschaft erschaffenen Artefakte, die Mensch und Natur verbinden, aber auch trennen;

- Die beiden Phänomene haben normativen, normgerechten Charakter. Sie sind mehr oder weniger verbindlich (обязательны) für alle Angehörigen der Sprach- und Kulturgemeinschaft;

- Durch Sprache und Kultur wird dem Individuum und der Gemeinschaft ein Wertesystem (система ценностей) vorgegeben;

- Dank der Kultur und Sprache wird die Verbindung von Generation zu Generation verwirklicht – die die Überlieferung von Mustern, Verhaltensweisen, Werten. Kultur und Sprache sind Traditionsträger.

Die linguolandeskundliche Klassifikation der Lexik und Phraseologie. Äquivalenzlose Lexik und Realienbegriff. Wörter mit lexikalischem Hintergrund. Konnotativ markierte Lexik und Phraseologie.

Aus linguokulturologischer Sicht unterscheidet man drei lexikalische Schichten:

1) äquivalenzlose Lexik (безэквивалентная лексика);

2) Wörter mit national-kulturellem lexikalischen Hintergrund – фоновая лексика (термин Верещагина и Костомарова);

3) konnotativ markierte Lexik (коннотативно маркированная лексика)

 

1) Zur äquivalenzlosen Lexik der Sprache (1) gehören die Wörter, die keine vollständigen oder partiellen Äquivalente im Lexikon der anderen Sprache (2) haben.

Äquivalenzlose Wörter sind z.B. geografische Namen, Namen von Institutionen und Organisationen, Bezeichnungen von Realien. Realien sind Gegenstände und Erscheinungen, die in kultureller Hinsicht relevant, bedeutsam sind. Sie sind mit der Geschichte, Kultur, Wirtschaft, Sitten und Bräuchen, mit dem Alltagsleben des Landes verbunden: moderne Realien - Bundestag, Bundeskanzler, die neuen Bundesländer, Wende (Vereinigung Deutschlands);

Historische Realien – SED, Thälmann-Pionier, FDJ, Volkskammerusw.;

Nationalgerichte – Eisbein, Ochsenschwanzsuppe, Eintopfusw.;

Namen von Städten, Straßen, Sehenswürdigkeiten, die Symbolcharakter haben: das Brandenburger Tor, Unter den Linden, Alex(anderplatz), die Dresdner Gemäldegalerie usw.

2) Die Wörter mit lexikalischem Hintergrund (фоновая лексика), die pragmatisches Hintergrundwissen über das Land liefern (background knowledge). Träger des lexikalischen Hintergrundwissens sind national-kulturelle semantische Teile (Seme). Die Denotate, die Gegenstände korrelieren in verschiedenen Kulturen, doch sind sie nicht identisch und rufen unterschiedliche Assoziationen hervor: wissenschaftlicher Grad – Doktor und im Russischen доктор (наук) unterscheiden sich. Doktor entspricht ungefähr dem Grad «кандидат наук» im Russischen. Das Wort Apotheke im Deutschen hat eine Assoziation „Geschäft mit hohen Preisen“, was im Russischen fehlt.

3) Konnotativ markierte Lexik.

Da national-spezifische Assoziationen und sprachliche Wertungen in verschiedenen Sprachen nicht übereinstimmen, verschieben sich dadurch Äquivalenzbeziehungen. Dem politischen Ausdruck „Tauben und Falken“ entspricht das russische «голуби и ястребы» und nicht «голуби и соколы», weil mit dem Wort сокол im Russischenausschließlich positive Konnotationen, Vorstellungen verbunden sind (соколик, сокол мой ясный). Die Wendung im Deutschen Schwein haben bedeutet „Glück haben“.Das unterscheidet die Vorstellungen vom Schwein in der russischen Sprache. Sensenmann – Symbol des Todes: im deutschen Weltbild – ist es ein Mann und im Russischen ist das eine alte Frau (старуха-смерть с косой).

Der Begriff der Sprachpersönlichkeit. Einige Probleme der interkulturellen Kommunikation.

 

Der Terminus der Sprachpersönlichkeit (языковая личность) stammt von den russischen Wissenschaftlern Karaulow und Bogin. Darunter versteht man einen Komplex von Fähigkeiten und Chrakteristika des Menschen, der die Produktion von Rede, Texten bedingt. Die Sprachpersönlichkeit ist ein Mensch, der befähigt ist, Texte verschiedener Typen zu produzieren und aufzunehmen. In der Sprache und im Wortschatz der Menschen wiederspiegeln sich verschiedene persönliche Erfahrungen, Traditionen des Landes, Wertesysteme usw.

Dem Inhalt der sprachlichen Persönlichkeit gehören die folgenden Komponenten an:

1) Die wertende, weltanschauliche Komponente, ein bestimmtes Wertesystem;

2) Die kulturologische Komponente, d.h. Grad der Aneignung der Kultur als Form des gesellschaftlichen Bewusstseins.

3) Die individuelle, persönlichkeitsbezogene Komponente der Sprachpersönlichkeit.

 

Aus der Sicht der Genderforschung ist die Sprachpersönlichkeit durch Frauen und Männer vertreten, was einen Ausdruck in der Sprache findet. Solche Konzepte wie Kraft, Herrschaft, Aktivität werden mit dem Männlichen assoziiert (Männlichkeit). Als Gegensatz sind mit dem Weiblichen (Weiblichkeit) solche Begriffe assoziiert wie Schwäche, Unterordnung usw.

Von großer Bedeutung für die Sprachpersönlichkeit ist der Begriff der Mentalität verbunden. Unter Mentalität versteht man besondere Art des Denkens und des Fühlens (bei einer Einzelpersönlichkeit, einer Gruppe, einem Volk), Denk-, Anschauung- und Verhaltensweise der Menschen. Das alles beeinflusst das Sprachverhalten der Menschen.

Unter interkultureller Kommunikation versteht man adäquate gegenseitige Verständigung von zwei Kommunikationspartnern, die verschiedenen Nationalkulturen angehören.

Auf Grund von kulturellen Differenzen können Kulturkonflikte, Missverständnisse, Stereotypenbildung, Vorurteile entstehen. Die Wissenschaft „interkulturelle Kommunikation“ untersucht alle diese Prozesse.

Die aktuellen Kulturkonzepte der deutschen Sprache.

 

Nach Ansicht von Ju.S.Stepanov ist Konzept ein „Atom“ der Kultur im Bewusstsein des Menschen. Er betrachtet die Kultur als die Gesamtheit von Konzepten und Beziehungen zwischen ihnen. Sie sind sehr eng mit der Mentalität des Volkes verbunden. Die Mentalität ist die Gemütsart eines Volkes, seine Art zu fühlen und zu denken, die von soziokulturellen, sprachlichen, geografischen, historischen und anderen Faktoren abhängig ist.

Kulturkonzepte sind mentale Strukturen des sprachlichen Weltbildes, die als Ergebnis des Zusammenwirkens von verschiedene Kulturcodes entstehen – von Traditionen, Mythologie, Folklore, Wertesystemen, Ideologie, Religion, eigenen Erfahrungen.

Im Laufe der letzten 30 Jahre werden deutsche Kulturkonzepte untersucht. Diese Forschung wird von der Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden ausgeführt. Als Ergebnis der Untersuchung entstanden drei Wortschatzlisten:

a) Wörter der Jahre (ab 1985 veröffentlicht);

b) Die so genannten „Unwörter“ («антислова»);

c) 100 Wörter des 20. Jahrhunderts.

- Bei den Wörtern der Jahre geht es nicht um die statistisch am häufigsten vorkommenden Wörter, sondern um Wörter, die für das Sprechen und Schreiben im zurückliegenden Jahr charakteristisch waren. So waren, z.B. für das Jahr 2000 folgende Wörter des Jahres genannt: Greencard (Aufenthaltserlaubnis für ausländische Fachkräfte), SMS (Short Message Service), Schwarzgeldaffäre(Helmut Kohl, CDU).

- Die Unwörter: es handelt sich dabei nicht um sprachliche Fehler. Es ist eine Art Sprachkritik. Eine Jury sucht Wörter und Wendungen, die – regelrecht gebildet – in großem Maße den Moral- und Wertvorstellungen der Sprachgemeinschaft zuwiderlaufen (widersprechen), z.B. menschenverachtende Bezeichnungen für Personen, wie Rentnerschwemme, Wohlstandsmüll, sozial verträgliches Frühableben.

Als Ergebnis entstand das Lexikon der Unwörter (Schlosser).

 

- Von großer Bedeutung für die Linguokulturologie und Lexikologie sind die „ 100 Wörter des 20.Jahrhunderts “. Das ist die kulturelle „Visitenkarte“ des 20. Jahrhunderts. Sie enthält alles Neue, was das vorige Jahrhundert mit sich gebracht hat. Diese Hitliste umfasst Konzepte aus vier Bereichen: aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft. Aus sprachlicher Hinsicht sind das meistens Neologismen, die als Begriffe im 20. Jahrhundert große Rolle gespielt haben (positive und auch negative): Aids, Computer, Drogen, Sputnik, Mafia, Terrorismus, Deportation, Emanzipation, Bikini, Wolkenkratzer, Berliner Mauerusw.


Semantische Kategorien von deutschen Phraseologismen:

 

Die Analyse der Phraseologismen zeigt, das für sie, wie für die Wörter, solche Tendenzen und Kategorien typisch sind wie Polysemie, Homonymie, Synonymie, Antonymie und Derivation.

Phraseologische Polysemie und Homonymie:

Im Vergleich mit der Polysemie und Homonymie der Wörter gibt es hier grundsätzliche Unterschiede: die meisten Phraseologismen sind monosem, eindeutig. Nut von 9 bis 17% der Phraseologismen sind polysem:

j-n über die Klinge springen lassen:

1. j-n töten,

2. j-n wirtschaftlich, beruflich vernichten, ruinieren;

j-m auf die Beine helfen:

1. einem Gestürzten helfen,

2. j-m helfen eine Schwäche oder Krankheit überwinden,

3. j-m finanziell helfen.

Was phraseologische Homonymie angeht, so kommt sie selten vor. Sie entsteht durch den Prozess der parallelen Metaphorisierung ein und desselben Syntagmas. Das führt zur Entstehung der Sememe, die semantisch nicht zusammenhängen:

j-m schwillt der Kamm:

1. j-d wird überheblich, bildet sich etwas ein;

2. j-d gerät in Zorn, wird wütend.

Phraseologische Synonymie:

Das ist die produktivste Kategorie der deutschen Phraseologie. Als Synonyme bezeichnet man Wörter, die in der Bedeutung ganz oder teilweise übereinstimmen. Man unterscheidet hier:

a) sinngleiche phraseologische Synonyme: das Pferd beim Schwanz aufzäumen den Aal beim Schwanz fassen (eine Sache verkehrt machen); ihre Bedeutung ist gleich.

b) ideographische S.: einen Affen (sitzen) haben (betrunken sein) – einen (kleinen) Aal haben (leicht betrunken sein) – blau sein (stark betrunken sein); sie unterscheiden sich durch Bedeutungsschattierungen.

c) stilistische S.: die Augen schließen (gehoben) – ins Gras beißen (salopp, derb), die Löffel wegschmeißen(derb): sterben. Sie unterscheiden sich durch die Stilfärbung.

d) territorial gebundene S.: (schwäbisch): Dear haut nix as Läus, dia send krank – (gemeindeutsch) arm sein wie eine Kirchenmaus.

Nach der Struktur (Form) unterscheidet man:

a) gleichstrukturierte Synonyme: in die Pilze gehen, in die Nüsse gehen (verloren gehen, verschwinden);

b) verschiedenstrukturierte S.: bei j-m spuckt es im Kopf, einen Vogel haben, nicht alle Tassen im Schrank haben, bei j-m piepst es wohl (nicht recht bei Verstand sein, verrückt sein).

Bei manchen Phraseologismen beobachtet man bestimmte Variierung der Komponenten:

ein Haar in der Suppe finden – Haare in der Suppe finden;

eine Hand bei etwas im Spiel haben – Hände bei etwas im Spiel haben (Sg. – Pl.);

etwas brennt j-m auf den Nägeln – etwas brennt j-m unter den Nägeln (Präposition).

Bei den phraseologischen Synonymen gibt es keine Dominante (Grundwort).

Phraseologische Antonymie:

Unter phraseologischen Antonymen versteht man Phraseologismen mit antonymischer Bedeutung. Die Antonymie entsteht in diesem Fall durch den Austausch von einzelnen Komponenten:

mit dem Strom schwimmen gegen den Strom schwimmen.

Sie entsteht oft durch die Negation:

mit sich reden lassen nicht mit sich reden lassen (zur Verständigung bereit oder nicht bereit sein),

sich über etwas Kopfzerbrechen machen sich über etwas kein Kopfzerbrechen machen.

Manchmal sind die Komponenten der antonymischen Phraseologismen ganz verschieden:

j-n in die Pfanne hauen j-m den Kopf waschen (j-n tadeln, kritisieren) j-n in den Himmel heben, j-n über den grünen Klee loben (übermäßig loben).

Die Antonyme entstehen auch durch die Polarität der einzelnen Komponenten:

j-m die Zunge binden – j-m die Zunge lösen;

aus demselben Holz geschnitten sein – aus anderem Holz geschnitten sein.

Manchmal entstehen Antonyme durch die Polarität der einzelnen Komponenten, die außerhalb des Phraseologismus nicht antonym sind:

j-m grünes Licht geben (Handlungsfreiheit) – j-m rotes Licht geben (verbieten).

Phraseologische Derivation:

Darunter versteht man die Bildung von Phraseologismen auf der Basis der schon existierenden Ph.:

Stille Wasser sind tief – stilles Wasser;

Das war also des Pudels Kern (Goethe, Faust) des Pudels Kern.

Aus den Phraseologismen bilden sich durch Derivation Zusammensetzungen und Zusammenbildungen:

glatt wie ein Aal – aalglatt;

treu wie ein Hund – Hundetreue;

die Klinke putzen (нищенствовать) – der Klinkenputzer;

Stroh dreschen – die Strohdrescherei (пустословие).

 

II.FWK nichtphraseologischen Typs:

1. Phraseologisierte Verbindungen. Das sind feste WK mit analytischer Bedeutung. Von den phraseologischen Verbindungen unterscheiden sie sich durch eine serielle Verknüpfbarkeit der semantisch übertragenen Komponenten: j-m Achtung, Anerkennung, Lob, Verehrung, Beifall, Dank zollen. Das Verb zollen verbindet sich mit einer Reihe von Substantiven; Kritik, Rache, Solidarität, Zurückhaltung üben.

2. Modellierte Bildungen: sie entstehen in der Sprache nach bestimmten strukturell-semantischen Modellen. Ihre Komponenten (teilweise oder ganz) sind lexikalisch frei: Bruder hin, Bruder her (брат братом, но: aber er soll seine Schulden begleichen), Geld hin, Geld her (aber er muss doch ein Gewissen haben). Man unterscheidet hier:

a) feste analytische Verbalverbindungen. Sie werden nach dem Modell „Verb + abstraktes Substantiv“ gebildet. Der Träger der Semantik ist das Substantiv: Anwendung finden (anwenden); einen Vorschlag bringen (vorschlagen), in Schrecken setzen (erschrecken);

b) typisierte grammatisch-stilistische Konstruktionen. Dafür ist das Vorhandensein eines Strukturmodells und einer bestimmten typisierten Semantik charakteristisch:

Substantiv + Präposition + Substantiv: eine Seele von Mensch (ein gutmütiger Mensch); ein Mensch von Charakter (Charakteristik der Menschen);

es ist (war) zum + substantiviertes Infinitiv: Es ist zum Heulen, es ist zum Verrücktwerden (emotionale, abwertende Charakteristik);

Präposition+Substantiv+Verb (gehen): zu Bett gehen, in die Lehre gehen; nach Hause gehen; Substantiv +ist +Substantiv: Befehl ist Befehl, tot ist tot, sicher ist sicher, Betrug ist Betrug.

 

3. Lexikalische Einheiten: sind feste Verbindungen mit nominativer Funktion. Sie verfügen über eine Gesamtbedeutung, bilden eine semantische Ganzheit. Es fehlt aber jede Art semantischer Transformation:

der Ferne Osten, die Europäische Union, die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft, die progressive Assimilation.

Sie neigen in vielen Fällen zu Abbreviaturen.

 

4. Konversion (Wortartwechsel) – конверсия, переход в другую часть речи.

Man unterscheidet hier einige Arten: 1. die Substantivierung, 2. die Verbalisierung, 3. die Adjektivierung, 4. die Adverbialisierung und andere.

1. die Substantivierung (Übergang des Wortes in die Wortart „Substantiv“). Im Deutschen kann fast jedes Wort substantiviert werden:

Verben können substantiviert werden: das Lesen, das Kommen, das Liegen.

Adjektive: das Gut, der Böse, der Alte, der Bekannte, der Deutsche;

Partizipien: der Reisende, der Vorsitzende, der Vorgesetzte, der Betroffene;

Numeralien (Zahlwörter): die Drei, das Hundert;

Pronomen: das Ich, das Nichts;

Präpositionen: das Gegenüber, das Aber.

2. die Verbalisierung (Übergang zum Verb):

Salz – salzen, grün – grünen, Film – filmen, Trommel – trommeln, Garten - gärtnern.

3. die Adjektivierung:

Angst – angst, Schuld – schuld, Wert – wert; Klasse – klasse (eine klasse Arbeit);

4. die Adverbialisierung:

abends, morgens, sonntags, niemals, andererseits;

5. Übergang zur Präposition und Konjunktion:

infolge (in + Folge), anstelle, zwecks, laut, falls, angesichts.

6. Nach Ansicht einiger Forscher ist die Konversion als Wortart umstritten (T.Schippan). Sie zählt sie zur affixlosen Ableitung.

 

5. Lautnachahmung (звукоподражание - Lautmalerei, Schallnachahmung, Wortschöpfung, onomatopoetische Wortbildung)

Die Lautnachahmung ist eine Wortbildungsart, bei der die Wörter entstehen, die die Naturlaute wiedergeben:

miauen, piepsen, wau-wau, kikeriki, der Kuckuck (lebendige Natur); nicht lebendige Natur: ticken, rattern, plätschern.

Es können verschiedene Wortarten sein: das Gequake (Substantiv), miauen(Verb). Es entstehen Interjektionen: klatsch (Ausruf beim Geräusch eines Klatsches; pst! (Ruhe!); töff, töff (Hupe des Autos); bums! (beim Fall oder Knall).

Lautnachahmung ist kein produktiver Prozess.

Methoden der Analyse der Wortbildung:

- Konstituentenanalyse: Analyse nach unmittelbaren Konstituenten (UK-Analyse): анализ НС (по непосредственным составляющим).

Mit dieser Methode werden die hierarchischen Beziehungen von Wortbildungselementen ermittelt. Auf solche Weise versteht man, welche Wortbildungsprozesse das Wort einschließt. Das Wort wird in unmittelbare Konstituenten geteilt. Darstellung eines Stammbaumes:


Hochschullehrer

hochschul + lehrer

hoch + schul lehr + er


hochwissenschaftlich:

hoch + wissenschaftlich

wissenschaft + lich

wissen+schaft


- Transformationsanalyse geht aus der Theorie vom Chomsky auf seine generative Grammatik zuruck. Diese Analyse dient, die Beziehungen zwischen Inhalt und Struktur zu erfassen und sie zu explizieren. Man versteht, z.B. ob eine Zusammensetzung determitativ oder kopulativ ist. Man versteht die Beziehungen zwischen den Wortteilen:


Mädchenschule → Schule fur Mädchen

Lehrer → jemand, der lehrt

Erdbeben → Beben der Erde


Transformationsanalyse hat einen praktischen Wert für den Sprachunterricht.

Goldring → Ring aus Gold → ein goldener Ring;

aber: Ziegeldach → Dach aus Ziegeln.

- Morphemanalyse

Das Wort als komplexe Ganzheit besteht aus den kleineren Bauelementen (Morphemen), die Bedeutung haben: Fischer (Fisch+er)

Mit der Hilfe von Morphemanalyse kann man die Struktur des Wortes und die Bedeutung des Wortes verstehen.




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IX. Say what structural variations are possible in the following phraseological units. If in doubt, consult the dictionaries. | 

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