Es begann Jahre zuvor, mit Schnee.
Die Zeit war gekommen. Für einen. EIN BESONDERS TRAGISCHER MOMENT Ein Zug fuhr schnell. Er war vollgepackt mit Menschen. Im dritten Wagen starb ein sechsjähriger Junge. Die Bücherdiebin und ihr Bruder fuhren nach München, wo sie Pflegeeltern übergeben werden sollten. Aber wir wissen ja bereits, dass der Junge dort niemals ankam. WIE ES GESCHAH Ein heftiger Hustenanfall. Ein letzter Atemzug, der Endspurt. Und dann - nichts mehr. Als der Husten aufhörte, blieb nichts mehr außer dem Nichts des Lebens, das weiterschleift, kurz und still aufzuckt. Eine Plötzlichkeit fand ihren Weg auf seine Lippen - Lippen von einem korrodierten Braun, die sich abschälten wie alte Farbe. Die dringend einen neuen Anstrich benötigten. Ihre Mutter schlief. Ich betrat den Zug. Meine Füße bahnten sich durch den überfüllten Gang, und dann lag meine Hand auf seinem Mund. Niemand bemerkte etwas. Der Zug raste weiter. Bis auf das Mädchen. Mit einem wachen und einem noch träumenden Auge sah die Bücherdiebin, auch bekannt unter ihrem Namen Liesel Meminger, dass Werner, ihr kleiner Bruder, zur Seite gerutscht war. Er war tot, daran gab es keinen Zweifel. Seine blauen Augen starrten zu Boden.
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