Stattdessen schaute ich ihr eine Weile zu. Als sie sich wieder rühren konnte, folgte ich ihr. Sie ließ das Buch fallen. Sie kniete nieder. Die Bücherdiebin heulte auf.
Das Buch wurde mehrmals mit Füßen getreten, als das Aufräumen begann, und obwohl befohlen worden war, dass lediglich die Steine weggeschafft werden sollten, landete der kostbare Besitz des Mädchens auf einem Müllwagen. Angesichts dieser Tatsache blieb mir keine andere Wahl. Ich kletterte hinauf und nahm es in die Hand. Mir war nicht klar, dass ich es behalten und über die Jahre hinweg wohl an die tausend Mal anschauen würde. Ich würde die Orte betrachten, an denen sich unsere Wege kreuzten, mich über die Dinge wundern, die das Mädchen sah, und darüber, dass sie überlebte. Das ist das Beste, was ich tun kann: Ich kann miterleben, wie sich die Ereignisse, die in dem Buch geschildert werden, in die Ereignisse einfügen, deren Zeuge ich in jener Zeit wurde.
Wenn ich an sie denke, dann sehe ich eine ganze Palette an Farben, aber es sind die drei, in denen ich sie in Fleisch und Blut erlebte, die mir am deutlichsten vor Augen stehen. Manchmal gelingt es mir, weit über jenen drei Momenten zu schweben. Ich hänge fest, bis sich eine eitrige Wahrheit in Erkenntnis erblutet.