Das Leben der Jugendlichen in Russland
Das Leben der Jugendlichen wird, wie bekannt, von der wirtschaftlichen, sozialen und politischen Lage im Lande bestimmt. Die Wirtschaftskrise hat zur Folge, dass viele junge Menschen keine Arbeit finden. Die Herabsetzung des Niveaus der obligatorischen Allgemeinbildung auf 9 Klassen führt dazu, dass eine große Anzahl der gestrigen Schüler keine Beschäftigung finden können. Und sie werden oft von kriminellen Strukturen als Reserve benutzt. Junge Menschen haben auch viele andere Probleme. Wenn wir von der entgeltlichen Bildung sprechen, so müssen wir feststellen, dass sich nicht alle diese leisten können. So betragen z.B. die Studiengebühren im Direktstudium an den nichtstaatlichen Hochschulen von Moskau 1800 bis 5000 Dollar. Das ist nach heutigen russischen Begriffen ein schönes Stück Geld. Jene Jugendlichen, die an den staatlichen Hochschulen studieren, klagen über niedrige Stipendien. Ein Schriftsteller schrieb einst über die studierende Jugend folgendes: „Das heimtückische Schicksal richtet den Studenten zu Grunde, die Station Moskwa-Towarnaja hilft ihm über die Runden". Die Jugendlichen sind gezwungen, an der Eisenbahn durch die Entladung von Güterwagen dazuverdienen. Die Studenten müssen auch heute nach Gelegenheitsarbeiten suchen, um durchzukommen. Das begünstigt das Studium gar nicht. Natürlich haben die verheirateten Studenten und Studentinnen, die nicht bei ihren Eltern leben, am schwersten. Nach dem Abschluss der Bildung stoßen junge Menschen manchmal auf große Schwierigkeiten, einen Arbeitsplatz zu bekommen. Unter den jungen Arbeitslosen, ist jeder fünfte Absolvent einer Bildungsanstalt, über 39 % von ihnen sind Schulabgänger, über 34 % haben eine Berufsschule absolviert, etwa 17 % haben eine mittlere Fachbildungseinrichtung und über 6 % eine Hochschule absolviert. Das Problem, die erste Arbeit zu finden, wird immer aktueller. Das Wohnungsproblem ist auch aktuell. Die entstandene Situation fordert vom Staat, energische und entschlossene Maßnahmen zur Festigung des Bildungswesens, zur sozialen Sicherstellung der studierenden Jugend sowie der Schulabgänger und Hochschulabsolventen zu treffen. Der Verbesserung der Situation stehen die finanziellen Schwierigkeiten im Wege. Man muss aber in Betracht ziehen, dass die Erziehung und Ausbildung der heranwachsenden Generation das zukünftige Gedeihen des Landes bedeutet. Gegenwärtig wird die Arbeit zur Schaffung eines Konzepts des Reformierens des Bildungswesens in Russland und der Mechanismen dessen Realisierung abgeschlossen. Das Leben der Jungendlichen überschäumt ungeachtet der bestehenden Schwierigkeiten. Die Jugendlichen haben es gern, sich zu erholen und zu amüsieren. An Ruhetagen, und insbesondere während der Ferien, veranstalten sie Reisen, Ausflüge, Jugendabende oder gehen ins Konzert. Viele von ihnen treiben Sport aktiv in verschiedenen Sektionen, führen Erholungsabende durch, gehen zur Disko, beteiligen sich am gesellschaftlichen Leben. Manchmal haben sie es gern, auch zusammenzukommen, um am Feuer zu sitzen und Lieder mit Gitarrebegleitung zu singen.
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