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WERK UND WESEN






Eine Zeit wie die unsere, voll sich überstürzender weltgeschicht­licher Ereignisse, gleichsam als ob der Atem der Weltgeschichte rascher ginge, muß vergeßlicher als andere Zeiten sein, schon weil die Gegenwart alle Kräfte von uns fordert und unseren Blick auf des Reiches Zukunft bannt.

Wenn sich nun der Tag jährt, an dem Reinhard Heydrich als Blutzeuge für das Reich gefallen ist, dürfen wir trotzdem sagen: er ist nicht vergessen! Im Gegenteil, die Grundzüge seines Werkes und Wesens haben sich im Abstand dieses Jahres klarer vor unserem inneren Auge gebildet, und was unvergänglich ist an diesem Werk, hat sich tiefer in unser Bewußtsein geprägt. Was das Reich an ihm verlor, vermag endgültig niemand zu er­messen, so wie von den vielen besten Söhnen des Volkes, mit deren frühem Tod fürs Vaterland zugleich die Taten ihres spä­teren ausgereiften Mannestums ungeschehen bleiben. Die um Reinhard Heydrich waren, konnten nur sehen, wie er in außer­gewöhnlichem Maße zu jenen Männern gehörte, die an größer werdenden Aufgaben selbst immer größer werden und wie mitten in diesem stetigen inneren Wachstum gewaltsam seine Lebensbahn zerbrach. Dieses noch zu keinem Stillstand gekommene Wachs-


tum seiner Persönlichkeit, sein nie erlahmender Schaffens- und Ta­tendrang gaben die tiefe, zugleich schmerzvolle Gewißheit, daß sein Tod das Reich nicht nur des Schöpfers eines einmaligen vollbrach­ten, sondern mehr noch eines ungeborenen Werkes beraubte. Aber selbst seine vollendete Leistung für das Reich ist bis zum heutigen Tag — dem Wesen seines politischen Auftrages ent­sprechend — der großen Öffentlichkeit verborgen geblieben. Sie vermochte sie nur zu ahnen, als der Führer dem gefallenen Reinhard Heydrich als zweitem Deutschen die höchste Auszeich­nung, die überhaupt einem Deutschen zuteil werden kann — die oberste Stufe des Deutschen Ordens — verlieh und zu dem Toten die Abschiedsworte sprach: „Er war einer der stärksten Vertei­diger des deutschen Reichsgedankens, einer der größten Gegner aller Feinde dieses Reiches."

Seine Leistung war es, der Führung des Reiches erstmalig in der Geschichte eine die zersplitternden Länder- und Territorialtradi­tionen überwindende, mit völlig neuem Sinngehalt erfüllte, reichs­einheitliche politische Polizei und einen umfassenden politischen Nachrichtendienst als jederzeit einsatzfähige, schlagkräftige, zu­verlässige und sachlich umfassende Instrumente in mühevollster jahrelanger Aufbauarbeit herangebildet zu haben. Der äußere Vollzug: 1931 scheidet der 27jährige Funker- und Nachrichtenoberleutnant zur See Reinhard Heydrich aus der Reichsmarine aus und tritt als einfacher. p-Mann in die kleine Hamburger Staffel ein, wird der p-Mann der Kampfzeit in den roten Hamburger Vierteln. Schön im Juli des gleichen Jahres be­ruft ihn der Reichsführer-p in die Münchner Reichsführung und überträgt ihm dort seine neue Aufgabe: der Bewegung einen nach jeder Richtung hin schlagkräftigen politischen Nachrichtendienst zu schaffen. Dies war die Geburtsstunde des Sicherheitsdienstes,


des SD. Nach der Machtübernahme wird ihm vom Reichs­führer-p die politische Abteilung des Münchner Polizeipräsi­diums übertragen, aus der er in wenigen Wochen die Bayerische Politische Polizei bildet, nach deren Vorbild dann in rascher Auf­einanderfolge die politischen Polizeien aller nichtpreußischen Länder umgestaltet werden. Am 20. April 1934 wird in dieses neu entstehende Gefüge als Schlußstein die Geheime Staatspolizei Preußens einbezogen. Das Jahr 1936 bringt durch Führererlaß die neue Reichspolizei, und Heydrich wird mit 32 Jahren der Chef der Sicherheitspolizei und des SD, dem damit der Sicher­heitsdienst (SD), die Geheime Staatspolizei und die Kriminal­polizei des Reiches unterstehen.

Entscheidend ist es aber zu erkennen, welche innere Wesensprä­gung Heydrich im Vollzug der vom Reichsführer-p gegebenen Weisungen diesem Teil der jungen Polizei des nationalsozialisti­schen Reiches gegeben hat und von welchen weltanschaulichen Grundüberlegungen er dabei ausgegangen war. Es gehört mit zu den tragischen Tatbeständen der deutschen Ge­schichte, daß das Deutsche Reich in der Vergangenheit einen umfassenden, im Reichsinteresse arbeitenden politischen Nach­richtendienst nicht besessen hat — tragisch außenpolitisch wie innenpolitisch. Außenpolitisch, weil die ausländischen, aus langen Traditionen entwickelten Nachrichtendienste, der englische Intelligence Service, das" französische Deuxieme Bureau, die zaristische Ochrana und die sowjetische GPU, die jeweiligen politischen Weltkonstellationen längst abgetastet und für ihre Länder ausge­wertet hatten, ehe Deutschland zum Zuge kam; innenpolitisch, weil in Belastungsproben des Staates die jeweiligen Staatsleiter so wenig über die wirkliche Situation im Volk unterrichtet waren, daß selbst Maßnahmen, die Hilfe und Entspannung bringen soll-


ten, zum Unheil ausschlugen. Erinnern wir uns nur an die Kaiser­rede aus dem Jahre 1917 vor den Rüstungsarbeitern im Westen, als sich dort die ersten Krisen zeigten, der Kaiser durch sein per­sönliches Wort die Lage wieder meistern wollte, aber in Unkennt­nis der wirklichen Lage sich in seiner Wortwahl so vergriff, daß seine Rede die Lage nur verschärfte.

Als deshalb für die nationalsozialistische Führung die Schaffung eines solchen politischen Nachrichtendienstes beschlossene Sache war, ergab sich die Frage, wieweit Wesen und Methoden der bereits bestehenden ausländischen Nachrichtendienste für den neu in Deutschland zu entwickelnden Apparat übernommen wer­den könnten. Hier aber bleibt als absolut entscheidendes Faktum, daß diese Nachrichtendienste nicht nur in keiner Weise kopiert wurden, sondern daß der Reichsführer-p und Reinhard Heydrich ihren Sicherheitsdienst und die politische Polizei in völlig andersartiger Wesensprägung ausschließlich aus den Kernideen der nationalsozialistischen Weltanschauung und den Wesensvor­aussetzungen des deutschen Menschen entwickelten. Der Rassegedanke ist nun einmal die Zentralidee des National­sozialismus, und aus ihm hat er seinen Volksbegriff entwickelt. Wir sind des unerschütterlichen Glaubens, daß im germanisch­deutschen Menschen biologisch höchste Grundwerte mensch­lichen Seins gegeben sind, daß es aber dem deutschen Volke im Laufe seiner Geschichte versagt geblieben ist, zur totalen Selbst-Verwirklichung und Selbstdarstellung seines Wesens zu kommen, weil weltanschauliche Überfremdungen und machtmäßige Be­schränkungen immer wieder als Hemmnis dazwischentraten. Der Nationalsozialismus erstrebt nichts anderes, als dem deutschen Volk zum erstenmal in seiner Geschichte die Selbstverwirklichung seines Wesens in neuen Lebensordnungen, Lebensformen und


ausreichendem Lebensraum zu ermöglichen. Damit aber sind gleichzeitig die Grundpositionen einer politischen Reichspolizei und eines politischen Nachrichtendienstes abgesteckt. Wenn zwischen diesem individuell vielfarbigen, traditionsreichen, viel-gliedrigen deutschen Volk und seiner politischen Führung ein Nachrichtendienst als Bindeglied stehen soll, der diese Führung über alle Entwicklungen und Gefährdungen in diesem Volks­körper in seinen verschiedenartigsten Lebensgebieten, Landschaf­ten und Schichten unterrichten soll, um so der Führung immer wieder Unterlagen zu geben, um Gefährdungen auszuschalten, Fehlentwicklungen zu beseitigen und die positive Selbstdarstel­lung des deutschen Menschen in neuen Lebensördnungen vor­anzutreiben — dann können die Träger eines solchen Nachrich­tendienstes und einer solchen Polizei beileibe nicht Agenten und Spitzel, Terroristen und charakterlich fragwürdige Subjekte, son­dern nur Männer seih, die mit ihrem ganzen Herzen diesem deut­schen Volke angehören, es von innen heraus verstehen und begreifen, sich dem Dienst an diesem Volke und für dieses Volk rückhaltlos verschrieben haben. In diesem Sinne ist die p zum Kerntrupp dieses politischen Nachrichtendienstes und dieser Po­lizei bestimmt worden, weil sie sich in ihren Männern und Sippen selbst die Verwirklichung deutscher Mannes- und Menschentu­genden als höchste Lebensverpflichtung gegeben hat. Und diese gleiche p wurde zum Träger der politischen Reichspolizei, weil nur eigene höchste und rückhaltlose Verpflichtung für das Reich der Deutschen und der Glaube an seine Idee und Sendung die Umsicht und zugleich die Härte zum Erkennen und Bekämpfen aller reichs- und volksfeindlichen Kräfte in jeder Form und Tar­nung geben kann. In diesem Sinne sah Reinhard Heydrich in der Menschenprägung,


Menschenauslese, Nachwuchserziehung und Schulung seiner Männer das entscheidende Fundament für eine völlig neue Sinn­gebung einer politischen Polizei und eines politischen Nachrich­tendienstes. Aus einem ehemaligen Bütteldienst der Polizei wuchs allmählich ein weltanschaulich durchformtes, von innen heraus geprägtes Staatsschutzkorps für die Sicherung des Reiches. Was konnte es Reinhard Heydrich und seine Männer kümmern, wenn das feindliche Ausland Kübel der Verleumdung über die deutsche „Gestapo" und den SD ausgegossen haben — konnte es dabei doch nur das Maß von den eigenen Schuhen, dem Intel-ligence Service, der GPU und so weiter nehmen, mußte ihm doch zwangsläufig das weltanschauliche Grundgesetz verborgen und unbegreiflich bleiben, nach dem diese neue deutsche Polizei an­getreten war. Um so mehr, als die Verbreiter solcher Greuellügen im Ausland und Inland rassisch und geistig-weltanschaulich die personifizierten reichsfeindlichen Kräfte waren, die die Schlag­kraft und Unerbittlichkeit dieser neuen Reichsinstrumente schon gebührend zu fühlen bekommen hatten.

Heydrich hat seine Männer dazu erzogen, nicht mehr in polizei­lichen „Einzelfällen" zu denken und zu arbeiten, sondern jeden erfaßten Einzelvorgang im großen Lebenszusammenhang der deutschen Volksentwicklung zu sehen und zu werten. Die reichs­feindlichen Kräfte mußten bis in ihre letzten geistigen und per­sonell örtlichen Zusammenhänge erfaßt werden. Schon 1935 hatte Heydrich seinen Männern die Parole gegeben, daß für die erfolgreiche Weiterführung und Vollendung des Kampfes um das Reich zwei Dinge entscheidend seien:,,Das richtige Erkennen des Gegners in seinem tiefsten Wesen und das einheitliche Sehen der eigenen Aufgaben und auch der eigenen Fehler mit allen Voraus­setzungen und Folgerungen." Und der Reichsführer-p hat ihm


in seiner Gedenkrede bestätigt: „Im Anfang des Jahres 1938 war die Sicherheitspolizei ein in jeder Richtung bereits weitgehend gefestigter und für alle Aufgaben gewappneter Apparat. Es sei heute ruhig ausgesprochen, daß Heydrich ein großes Verdienst an den unblutigen Einmärschen in die Ostmark, in das Sudeten­land und nach Böhmen und Mähren sowie bei der Befreiung der Slowakei durch seine sorgfältige Feststellung und gewissenhafte Erfassung aller Gegner und einen meist bis ins kleinste gehenden klaren Überblick über die Tätigkeit der Feinde in diesen Ländern, ihre Organisationsstellen und ihre Anführer hatte." Aus dieser Einordnung aller Einzelfälle ins Lebensganze des Vol­kes in ihrer Bedeutung und ihrer Gefahr für die Gemeinschaft hat Heydrich auch die innere Umgestaltung der Kriminalpolizei voll­zogen. Wer hätte früher daran gedacht, kriminelle Vergehen wie Diebstahl, Raub und Mord als politische Vorgänge zu werten! Im Augenblick aber, in dem diese Verbrechen nicht vom zivilen Täter her, sondern als Vergehen gegen das geordnete Leben der Gemeinschaft, als Minderung der aufbauenden Volkskraft be­urteilt werden, rückt der kriminelle Vorgang in die Sphäre der volkspolitischen Bedeutung. Vom Leben der Gemeinschaft her gesehen, sinkt die Verfolgung und Aburteilung des bereits began­genen Verbrechens zu einem ausschließlich zweitrangigen Vor­gang herab — erstrangig aber wird die vorbeugende Verbrechens­bekämpfung, die einerseits die Gemeinschaft von vornherein vor den Zugriffen und Störungen durch den Kriminellen bewahrt,'die andererseits dem kriminell veranlagten Menschen Lebensvoraus­setzungen schafft, die diesen von vornherein nicht straucheln lassen. Wie sehr Heydrich auch hier neue Wege gegangen ist, wird sichtbar daran, daß er 1940 zum Präsidenten der Interna­tionalen Kriminalpolizeilichen Kommission gewählt worden ist.


Das zweite wesentliche Merkmal, das Reinhard Heydrich seiner Sicherheitspolizei und seinem SD einprägte, war die innere Dy­namik dieses Apparates. So wie die Führung des Reiches seit der Machtübernahme in wahrhaft revolutionärem Tempo der Ent­wicklung vor immer neue Aufgaben und Probleme gestellt wurde — so mußte dieses Staatsschutzkorps, obwohl erst im Entstehen und Wachsen begriffen, als ein Instrument dieser Führung in sich so beweglich, wandelbar und entwicklungsfähig gestaltet werden, daß es in jedem Augenblick Schritt mit den immer neuen Reichs­aufgaben halten konnte. Schon 1935 gab Heydrich seinen Män­nern eine kleine Lehrschrift, die er „Wandlungen unseres Kamp­fes" betitelte, und wenn die Führung vor neue Aufgaben und Probleme gestellt war, hat er jeweils in den Appellen seines Führerkorps die Umsetzung dieser neuen Reichsprobleme in die politisch-polizeiliche und nachrichtendienstliche Aufgabensetzung vollzogen. Er verlangte mit dieser inneren Dynamik seines Appa­rates oftmals das Letzte an Leistung von seinen Männern und nahm es eher auf sich, bei der Abberufung ihm als nicht aus­reichend erscheinender Mitarbeiter als hart zu gelten oder nicht verstanden zu werden, als die Aufgabe für das Reich zu gefährden. Konnte sich beispielsweise der SD in den Jahren nach der Macht­übernahme darauf beschränken, in erster Linie den weltanschau­lichen und politischen Gegner, Freimaurer, Juden, Marxisten, Kommunisten und den politisierenden Geistlichen in ihren Aus­wirkungen und Verbindungen im Volkskörper nachrichtenmäßig zu erfassen, war es für die Aufbauarbeit der Partei und des Staates schon wenige Jahre später viel wesentlicher festzustellen, welche Kräfte, Traditionen, örtliche Entwicklungen und Bedingungen sich einer Verwirklichung der nationalsozialistischen Zielsetzun­gen in den verschiedenartigsten Lebensgebieten der Wirtschaft,


der Kultur, der Verwaltung und so weiter entgegenstellten. Um­fassender sachlicher Einblick in die verschiedensten Berufssparten und Lebenszusammenhänge war die erste Voraussetzung für eine Nachrichtenarbeit in dieser Richtung. Und als schließlich der Krieg für die Führung des Reiches das Kriegspotential des deut­schen Volkes in jeder Form zu einem erstrangigen politischen Faktor werden ließ, mußte ein politischer Nachrichtendienst den Führungsstellen von Partei, Staat und Wehrmacht laufend die Unterlagen zur Verfügung stellen, die für diese Führungsstellen zur Urteilsbildung über die zahlreichen Kriegsmaßnahmen erfor­derlich waren. — In nicht geringerem Ausmaß haben sich die Arbeitsperspektiven der politischen Polizei gewandelt. Mit einem zahlenmäßig unvorstellbar kleinen Apparat ist ein Vielfaches an Aufgaben zu lösen. Aus der politisch-polzeilichen Sicherungs­aufgabe des Altreiches wurde die Sicherungsaufgabe fast ganz Europas. Mit kleinen Kommandos sind größte Aufgaben zu lösen, vom nördlichsten Norwegen bis zur Südspitze des Balkans, von den besetzten Ländern des Westens bis zu den Bandengebieten des weit zerdehnten russischen Raumes. Das Bild vom Werke Heydrichs bliebe aber allzu unvollständig, würde nicht der Tatsache gedacht, daß er die ihm anvertraute Gefolgschaft in stärkstem Maße durch sein persönliches Vorbild geführt hat. Was er von seinen Männern an Leistung, Zähigkeit und Ausdauer, rastloser Weiterarbeit an sich selbst, Sauberkeit und Schlichtheit der persönlichen Lebensführung forderte, hatte Heydrich nicht nur als Forderung an seine eigene Person gestellt, sondern vorbildhaft verwirklicht. Er war eine ritterliche Persön­lichkeit, auch in der Auseinandersetzung mit dem Gegner. Daß er ein hervorragender Fechter und Sportler war, bedeutete bei ihm mehr als eine sportliche Tugend, umgriff vielmehr sinnbild-


haft die Struktur seines Wesens. Höchste persönliche Achtung band seine Gefolgschaft an ihn, denn jeder wußte, wie rastlos er gearbeitet hat, wie schlicht sein Lebensstil gewesen ist, wie er an raschester Auffassungsgabe und schnellsten, unbedingt das Wesen der Sache treffenden Entschlüssen nicht zu übertreffen war, wie einmal bearbeitete Sachvorgänge unauslöschlich seinem Gedächt­nis eingeprägt waren und wie in seiner Hand die Fäden dieses weitverzweigten Apparates sicher und zwingend zusammenliefen. Er war seiner Gefolgschaft ein wirklicher Führer, weil er in allem dieser Gefolgschaft Erster war. Gewiß lag es im Wesen seines Amtes, daß bei ihm als dem Chef eines politischen Nachrichten­dienstes und der politischen Reichspolizei, die sich mit allen Lebensgebieten befaßten, eine oft unvorstellbare Fülle von Le­bensvorgängen und -problemen zusammenströmten. Für seine Mitarbeiter blieb es aber immer aufs neue überraschend, mit welcher Spannweite des Geistes und welchem ursprünglichen persönlichen Interesse er alle diese Fragen umgriff und verarbei­tete, ganz gleich, ob dies nun Probleme der Wirtschaft, der Volkstumspolitik, der Erziehung, Verwaltung, des Schulwesens, der Minderheitenbehandlung, der Wissenschaft, der Kunst und Volkskultur, der Kirchenpolitik und so weiter gewesen sind. So kommt es, daß in dem Jahr nach seinem Tode, wenn unser Blick auf sein Bildnis in unseren Arbeitszimmern fiel, dies mehr wurde als ein bloß erinnerndes Anschauen, daß es oft wie eine persönliche Begegnung war, die einem Zuversicht und Kraft ver­lieh. Aus der Erinnerung steigen Augenblicke herauf, die Heyd-richs Wesen besonders prägnant umschließen, so jenes Leitwort, das er seinen Kommandos auf den Marsch in den Osten mitgab: „Seid hart, wo ihr hart sein müßt, seid gütig, wo ihr gütig sein dürft."








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