ZUR FEIERLICHEN
WIEDERERÖFFNUNG DES RUDOLFINUMS IN PRAG ALS DEUTSCHE KUNSTSTÄTTE AM 16. OKTOBER 1941 Parteigenossen, verehrte Gäste! Als Stellvertretender Reichsprotektor habe ich heute die Ehre, im feierlichem Staatsakt die bauliche Erneuerung des Rudolfi-nums zu vollenden, die der erkrankte Reichsprotektor, Reichsminister Freiherr von Neurath, am 11. April 1940 anordnete und die in einer Feierstunde der Partei am 30. Juni gleichen Jahres verkündet wurde. Lassen Sie mich zunächst einmal nüchtern in Daten die Geschichte dieser Kulturstätte umreißen. Sie vermittelt uns ohne romantische Verbrämung die schicksalhafte Entwicklung dieses Raumes in den letzten Jahrzehnten. 1872 beschließt die Böhmische Sparkasse — damals ein völlig deutsches Institut — anläßlich ihres 50jährigen Bestehens ein „Der Tonkunst, der bildenden Kunst und dem Kunstgewerbe gewidmetes Gebäude zu errichten". Von 1876 bis 1884 erbaut, wurde dieses Haus der Kunst am 7. Februar 1885 nach dem damaligen Kronprinzen Rudolf „Ru-dolfinum" benannt und feierlich eröffnet. 33 Jahre diente das Rudolfinum seiner ursprünglichen Bestimmung: Der Durchführung deutscher Konzertveranstaltungen: Männer, wie Karl Muck, und der noch lebende Opernkomponist Emil Nikolaus von Rezniczek nahmen von hier ihren Weg. Die Übernahme der im großen Konzertsaal eingebauten Orgel erfolgte durch den größten Komponisten jener Tage, Anton Bruckner. Als Heim für das im Jahre 1911 vom,, Verein zur Förderung der Tonkunst in Böhmen" gegründete Prager Konservatorium, eine der ältesten deutschen Musikerziehungsanstalten dieser Art. Der Ausstellung und Sammlung der Kunstwerke der 1796 gründeten „Gesellschaft patriotischer Kunstfreunde". 1918, im Oktober, also gleich nach der Gründung der ehemali 1919, im April, wurde das Rudolfinum beschlagnahmt und zum 1921, am 15. Dezember, mußte die „Böhmische Sparkasse" das Gebäude an den tschechischen Staat verkaufen. Der große Konzertsaal wurde zum Abgeordnetenhaus umgebaut, die dort befindliche Orgel kam in den Stadionsaal nach Brunn. Der Spieltisch der Orgel, an dem ein Anton Bruckner gesessen hatte, wurde "mit der Axt zertrümmert, um einer Büste Masaryks zu weichen. 1938 fand am 16. Dezember die letzte Sitzung des Parlaments statt. Und heute sind wir feierlich vereint, um nunmehr endgültig diese Stätte der deutschen Kunst zu weihen. In diesem Augenblick verknüpfe ich hiermit die Verpflichtungen: für die Künstler: immer deutsche Künstler im Sinne des Reiches zu sein, für uns Führende: den Schaffenden und Schöpfenden der Kunst die Wege zu ebnen, ihnen ideell und materiell die Voraussetzungen für ein vom Tage gelöstes Schaffen zu geben. In diesem Sinne werde ich morgen auf der Burg drei deutschen Künstlern als Lohn, Ansporn und Hilfe den „Preis des Reichsprotektors 1941" überreichen. Und nun vertiefen Sie sich bitte mit mir kurz in die Grundsätze des Lebens der Völker im Hinblick auf die in ihnen verankerte Wechselwirkung: insbesondere der Kunst zur Politik, zur Rasse, aber auch zum Charakter, zur Seele und zum Herzen der Menschen unseres Volkes. Geschichtliche Zeiten wahrer Größe und wahren inneren Gehalts hatten immer Blütezeiten wahrer Kunst und echten Könnens im Gefolge. Geschichtlich und politisch schwache Zeiten ließen die Völker von der Kunst der Großen ihrer Zeit zehren und sich die Kraft zur Überwindung des politischen Niederganges geben. Gleichzeitig kämpfen sich einige Genies durch und verstärken die Impulse auch zu neuem politischen Leben. Politische Scheinblüten, wie zum Beispiel die des ausgehenden 19. Jahrhunderts, haben meist auch in der Kunst eine Scheinblüte im Gefolge, weil sie das Täuschende und Überflächliche des politischen Getriebes auf die Kunst übertragen. In den Zeiten kulturellen und weltanschaulichen Niederganges und schnellen politischen Wechsels rettet sich nur zu leicht der Künstler in die oberflächliche Form:
Der Dichter in die Übertonung der Eleganz der Sprache, der Musiker in die Strenge der Kompositionsgesetze oder in die bequeme leichte Musik. der Baumeister, Bildhauer und Maler ins Expressionistische. Aus materieller Not gleiten sie leider sehr oft in die Abhängigkeit der ständig wechselnden politischen Parteien. Der Jude hat nun diese Gefahr in seinem Sinne erkannt. Er hat sie verstärkt und immer mehr Kunst und Kultur dem Volkstum, der Rasse, dem Herzen und der Seele des Volkes fremd gemacht. In diesem ewig dem Reich schicksalhaft verbundenen Raum Böhmen und Mähren hat der Jude der Entpolitisierung der Kunst einen völlig falschen Stammeshaß sich hinzugesellen lassen. Er hat dem Tschechentum den Wahnsinn der Eigenstaatlichkeit eingeimpft und es blind gemacht gegenüber der jahrhundertlangen politischen Erfahrung mit ihrer selbstverständlichen Einfügung ins Reich. Schließlich hat er den König Wenzel, der in Wahrheit stets den großen Sinn der Reichszugehörigkeit erkannte und vertrat, zum heiligen Symbol gegen das Reich und gegen die Kultur des Reiches zu machen versucht. Wenn ich als Stellvertretender Reichsprotektor diese Pflegestätte der Kunst der deutschen Kultur wiedergebe, so richte ich damit sehr ernst an alle Kunstschaffenden und Schöpfenden die Mahnung, daß sie als Deutsche, aus innerstem weltanschaulichem Glauben, mit ganzem Herzen und lauterem Charakter ihre Werke gestalten. Die Meister sind mit ihren Werken nicht Einzelfiguren ohne Blut und Heimat, sondern Menschen, die ihre Kräfte bewußt oder unbewußt aus dem Fühlen ihres Volkes und dem Schicksal ihres Raumes schöpfen. Ein ewiges Vorbild sei Ihnen Allen der größte Künstler und Gestalter, der größte Deutsche: Adolf Hitler! ANSPRACH E AUF DER DEUTSCHEN KUNDGEBUNG IM PRAG ER OPERNHAUS AM 15. MÄRZ l942 Die heutige Feierstunde hat uns zu zweierlei Gedanken vereint. Zur Erinnerung an die für das Reich und Böhmen-Mähren geschichtlich entscheidende Tat des Führers vor drei Jahren — und um den gefallenen Helden unseren Dank zum Ausdruck zu bringen. Gerade in schweren opferreichen Zeiten verlangen die deutsche Geschichte und das Heldentum derer, die sie gestalten, daß wir nicht eng und klein solche Gedenktage begehen, sondern immer der wahren Größe uns würdig erweisen. In diesem Sinne ist für uns diese Feier eine Stunde des Rückschauens, der Besinnlichkeit, der Sammlung und des Vorausschauens,.sowohl geschichtlicher wie menschlicher Art. Geschichtlich wollen wir zurückblicken in die jüngere Vergangenheit des Niederganges und der Zwietracht des Reiches, die wie immer — auch auf weite Sicht gesehen — Zeiten der Not und Schwäche für diesen Raum mit seinen Menschen bedeutet. Wir wollen weiter zurückschauen, aber immer und immer wieder aus der unendlichen Geschichte unseres Reiches die Erfolge und die Fehler ins Gedächtnis rufen und als ewige Mahnung für die Zukunft in uns wachhalten.
War es die Zeit der Sammlung des Germanentums, oder im Kampf der Kaiser und Päpste, oder die Zeit, als angeblich zum Guten des Glaubens im 30jährigen Kriege das deutsche Volk fast ausblutete, oder war es der letzte Weltkrieg oder die Zeit des Kampfes der national-sozialistischen Bewegung, immer war Deutschland in Gefahr, wenn „es uneins, von Fremdlingen verführt, sich selbst aufgebend zerfleischte. Aber immer war Deutschland siegreich und groß, wenn es den Glauben an sich, seine Stärke, seine Überlegenheit fand — ohne den klaren Sinn für die Wirklichkeit und die Erkenntnis und Beseitigung eigener Fehler zu verlieren. Der heilige Glaube an die von der Vorsehung gegebene Kraft unseres Volkes hat immer schwierige Zeiten überwunden, der kühle Verstand und der unbändige Wille haben dabei die Führung in die Lager versetzt, nüchtern die Fährnisse zu meistern. Der 15. März 1939 ist, geschichtlich gesehen, nicht nur die Erfüllung der Wünsche des deutschen Herzens, sondern nüchtern verstandesmäßig die reale Vollendung einer politischen Notwendigkeit. Der große Krieg, den wir jetzt erleben, ist der lebensentscheidende Kampf um den Bestand Großdeutschlands und Europas. Damit wird er politisch, wirtschaftlich und menschlich gerade wegen seiner notwendigen Opfer und Lasten als Schmelztiegel dazu beitragen, das endgültige Hineinwachsen dieses Raumes ins Reich zu vertiefen und zu vollenden. So ist der heutige Tag, politisch gesehen, ein Tag des dankbaren und achtvollen Erinnerns an jenen 15. März 1939, der staatspolitisch und rechtlich das Fundament und den Anfang schuf für jene Entwicklung und jene Aufgaben, die wir gemeinsam mit den Bewohnern Böhmen und Mährens gewillt sind, im Sinne des Reiches voranzutreiben und nach den Weisungen des Führers zu vollenden. Vorausschauend birgt dieser Tag aber gerade in seiner Verbindung zum Heldengedenken eine menschliche Verpflichtung für jeden Einzelnen von uns in sich. Jene gefallenen Kameraden haben durch die Hingabe ihres Lebens die verpflichtende Mahnung an uns Lebende gerichtet, unermüdlich gerade in den Augenblicken und Zeiten kämpferischer und seelischer Belastungen unseren Mann zu stehen und die kleinen Lasten des heimatlichen Alltags tapfer zu überwinden. In vieler Menschen Herzen schleicht sich einmal tückisch der Kleinmut ein. Gerade dann müssen wir in Gedanken an unsere Helden und im Glauben ah unseren geliebten Führer immer und immer wieder die innere Kraft aus uns selbst finden, kämpferisch lebend alle Kräfte einzusetzen für den Sieg, für den Führer und Deutschland.
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