Wie Kinder so sind, suchten sie jetzt alle eifrig den Himmel ab und schauten, ob sie einen weiteren Treibstofftank zu Boden schweben sehen konnten.
Der erste landete mit einem hohlen Aufprall. »Können wir ihn behalten, Papa?« »Nein.«Er war ausgebombt und geschockt, dieser Papa, und nicht in der Stimmung für fröhliche Spielchen.»Wir können ihn nicht behalten.« »Warum nicht?« »Ich gehe und frage meinen Papa, ob ich ihn behalten kann«, sagte ein anderes Mädchen.»Ich auch.« In den Trümmern von Köln sammelte eine Horde Kinder leere Treibstofftanks auf, die der Feind abgeworfen hatte. Ich sammelte wie so oft Seelen ein. Ich war müde. Und das Jahr war noch nicht einmal zur Hälfte vorbei. DER BESUCHER In der Himmelstraße war ein neuer Fußball gefunden worden. Das war die gute Neuigkeit. Beunruhigender war, dass eine Einheit der NSDAP auf sie zukam. Die Männer waren durch alle Straßen Molchings gelaufen, an allen Häusern vorbei, und jetzt standen sie vor Frau Lindners Eckladen und rauchten eine Zigarette, bevor sie mit ihrer Arbeit fortfuhren. Es gab bereits vereinzelte Luftschutzräume in Molching, aber kurz nach der Bombardierung von Köln hatte man überlegt, dass ein paar mehr nicht schaden konnten. Die NSDAP besuchte jedes einzelne Haus, um nachzuschauen, ob der Keller geeignet war. Aus der Ferne schauten die Kinder zu.
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