Vokabeln. die Antike – період Античності
die Antike – період Античності die Art -, -en – вид die Schicht -, -en – прошарок суспільства vorbehalten sein – бути застереженим die Entspannung -, -en - розваги die Erholung -, -en - відпочинок kennen lernen von neuen Kulturen – вивчення нових культур vergleichbar sein – той, кого можна порівняти beschränken sich - обмежуватись das Motto -s, -s – девіз, гасло, епіграф der Wettkampf - змагання das Mittelalter - Середньовіччя in Mode kommen – входити в моду die Adelige – знать, дворянство schicken (-te, -t) - посилати mehrjährig - багаторічний die Wegstrecken (Pl)– дорожні відстані die Infrastruktur - інфраструктура der Gasthof – es, -höfe – гостинний двір die Herberge -, -en – притулок, постоялий двір, туристична база der Massentourismus – масовий туризм die Kolonialmacht – колоніальна влада die Sehnsucht -, Sehnsüchte – прагнення, пристрасне бажання der Verein – es, -e - обєднання der Beginn -es - початок der Kunde –n, -n – клієнт anbieten (bot an, angeboten) - пропонувати der Anhaltspunkt –es, -e – привідний пункт відправна точка
Was geht zuerst?
A. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts begannen auch die ärmeren Schichten zu reisen, um ihre Sehnsucht nach dem Unendlichen zu stillen. Es gründeten sich eine Reihe von Vereinen unter dessen Trägerschaft, es auch ärmere Schichten schafften zum Beispiel einen Urlaub in den Alpen verbringen zu können. Dies war der Beginn der sogenannten Alpenvereine und auch die ersten Reiseanbieter entstanden, die ihren Kunden Reisen in alle nahen und fernen Länder anboten – so wurden zu diesem Zeitpunkt schon Reisen nach Ägypten und sogar Schiffsweltreisen angeboten.
B. Während des späten Mittelalters zum Ende des 17. Jahrhunderts kam es in Mode, junge Adelige auf eine sogenannte Grand Tour zu schicken, diese meist mehrjährige Tour brachte die jungen Erwachsenen auf mehreren Etappen durch fast ganz Europa – Ziel dieser Reisen war die Bildung in Sprache, Kultur und Menschenkenntnis. Entlang der Wegstrecken bildet sich schon früh eine touristische Infrastruktur Gasthöfen und Herbergen. Zu den Vorreitern dieser Form des frühen Massentourismus gehörten die Engländer, die durch ihren Status als Kolonialmacht fast in der ganzen damals bekannten Welt unterwegs waren.
C. Schon in der Antike des alten Roms und Griechenland war eine Art des Tourismus bekannt, der zwar nur den reichen Schichten vorbehalten war – aber mit dem heutigen Tourismus und seinen Zielen Entspannung, Erholung und kennen lernen von neuen Kulturen schon vergleichbar war. Dabei beschränkten sich die Reisen eher auf Ausflüge zu bestimmten Ereignissen, wie den Olympischen Spielen der Antike in Griechenland, frei nach dem Motto Brot und Spiele zu Wettkämpfen aller Art oder zu einer frühen Form des Wellness in Parks oder Bäder.
D. Der Adel wich zu diesem Zeitpunkt immer mehr von den klassischen und langsam alltäglichen Zielen zurück und beschränkte sich zum größten Teil auf das Meer und das Hochgebirge, aber mit den Hintergedanken sich medizinischer Behandlungen zu unterwerfen. Seit dem der Jahresurlaub in Deutschland 1963 verbindlich wurde, ist es fast für jeden Bürger in Deutschland normal wenigstens einmal im Jahr eine Urlaubsreise zu unternehmen. Die Urlaubsformen sind dabei sehr individuell und äußerst vielseitig, auf unseren Seiten finden sie sicherlich genügend Anhaltspunkte für einen interessanten Urlaubsort. Ein Blick zurück Das Reisen ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit selbst. Jedoch reisten die Menschen im frühen Jahrhundert nur äußerst selten um des Reisens selbst willen. Schließlich bedeutete jede Reise, den Weg ins Unbekannte anzutreten und sich zahlreichen Gefahren auszusetzen. Die größte Zahl der Reisenden im Mittelalter stellten außer den Handlern, die von Berufs wegen reisten, Pilger, die zur Erlangung ihres Seelenheils weite Reisen zu heiligen Statten unternahmen. Die Reisenden des 16. und 17. Jahrhunderts – immer noch wenige an der Zahl– suchten in der Ferne das Abenteuer und wurden von einem starken Entdeckungs- und Eroberungsdrang in die Ferne getrieben. Im 18. und 19. Jahrhundert jedoch wurde die Gesellschaft allmählich mobiler. Waren es im 18. Jahrhundert noch vornehmlich Bildungsreisende, die lange und oftmals beschwerliche Reisen auf sich nahmen, so reisten im 19. Jahrhundert bereits breitere, wenn auch meist noch elitäre, Bevölkerungsschichten. Der Erholungsaspekt trat neben den Bildungsdrang immer mehr in den Vordergrund. Die deutschen Seebäder erfreuten sich bereits seit Ende des 18. Jahrhunderts bei Adel und Großbürgertum eines regen Zulaufes: 1793 entstand an der Ostsee westlich von Rostock mit Doberan-Heiligendamm das erste deutsche Seebad. 1797 wurde Norderney zum ersten deutschen Nordseebad. Im 19. Jahrhundert erreichten die deutschen Heilbäder und Kurorte ihre Blütezeit. In der ersten Jahrhunderthälfte stieg Baden-Baden zum Weltbad auf, Wiesbaden wurde zur „Weltkurstadt“. Der eigentliche Durchbruch des Fremdenverkehrs jedoch ist eng an den Ausbau des Eisenbahnnetzes geknüpft. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte die touristische Erschließung neuer Gebiete durch die Schienenlegung in rasantem Tempo: Nachdem am 7. Dezember 1835 die erste sechs Kilometer lange Bahnstrecke zwischen Nürnberg und Furth eingeweiht worden war, umfasste die Streckenlange des deutschen Eisenbahnnetzes 1860 bereits 11.600 Kilometer. 1914, bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges, hatte sie 63.700 Kilometer erreicht. Die Passagierzahlen stiegen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahezu explosionsartig: Waren es 1860 noch 4,46 Millionen Passagiere, so stieg die Zahl 1870 bereits auf 17,41 Millionen, 1880 auf 71,55 Millionen, 1890 auf 274,55 Millionen, um im Jahre 1900 schließlich bei 581,63 Millionen anzukommen1. Die Bahn erlaubte nun auch dem bürgerlichen Mittelstand das Reisen, der zumeist jedes Jahr mit der Familie in die Sommerfrische aufbrach. Man reiste mit der Bahn stets an den gleichen Ort in die Mittelgebirge, die Alpen oder an die See, wo man traditionell das gleiche vergleichsweise bescheidene Quartier bezog, während die oberen Zehntausend das Leben in den mondänen Kurorten und Bädern genossen. Auch entdeckte man die Freude an der Bewegung in freier Natur. Mit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Bergsteigerclubs und Wandervereine gegründet. Gegen Ende des Jahrhunderts begann mit Turn- und Wanderfahrten die touristische Selbstorganisation der Arbeiterbewegung. Es entstanden erste Vereine, die Familienurlaube in Ferienheimen, bei Bauern in den Bergen oder Fischern an der See organisierten. Auch das Jugendreisen nahm seinen Anfang. Derart organisiert wurde das Reisen allmählich auch für weniger betuchte Bevölkerungsschichten erschwinglich. Im Fremdenverkehr wurden erste Weichen für den heutigen Massentourismus gestellt.
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