IV. Die Valenz der Verben.
Die Klassifikation der Verben nach der Valenz: Valenz — die Fähigkeit des Verbs eine bestimmte Anzahl von Leerstelle (вакантная позиция), um sich zu eröffnen, d.h. die Zahl und die Art der Aktanten zu bestimmen, die das notwendige Minimum des Satzes bilden. In der verbo-zentrischen Satztheorie wird das Verb als Satzmittel betrachtet. Als Satzzentrum hat das Verb zweifache Valenz: Die linksgerichtete Valenz (Subjekt); Die rechtsgerichtete Valenz (Objekt/Adv. Bestimmung); Nach der Valenz unterscheidet man 4 Gruppen von Verben (E=Ergänzung; V=Verb): Einstellige Verben (E1-V): *wir arbeiten; Zweistellige Verben (E1-V- E2): *Wir besprechen einen Roman; Dreistellige Verben (E1-V-E2+E3): *Ich danke dir für die Hilfe. Vierstellige Verben (E1-V-E2+E3+E4): *Er wirft ihn den Handschuh ins Gesicht. Die Valenz des Verbs wird durch die Abstrichmethode bestimmt: *(Am 8. März) gratulieren wir (immer) der (geliebten) Dozentin zur (Internationalen) Frauentag. Für eine gründliche Bestimmung der Valenz braucht man 3 Phasen: Die Bestimmung der Zahl der Aktanten: *wir besprechen einen Roman (I „besprechen“ — zweistellig) Die grammatische Form: * II „besprechenSN“ — substantivisches Wort im Nominativ; „besprechenSA — substantivisches Wort im Akkusativ. Die Semantik: III „besprechen: SN—Mensch; SA—Gegenstand (der Lebewesen). Die Kategorien des Verbs. I. Die Kategorie der Person. Die Kategorie der Person bezeichnet die Rolle im Gespräch. Ihre Existenzform ist eine dreigliedrige Opposition: GB — Grammatische Bedeutung: sprechen - angesprochen - besprochen; GF— Grammatische Formen: 1. Person; 2. Person; 3. Person; GM — Grammatische Mittel: Personalendungen: 1. e/en; 2. st/t; 3. t/en. Alle Verben besitzen diese Kategorie (außer unpersönlicher Verben). II. Die Kategorie der Zahl: Die Kategorie der Zahl drückt quantitative Beziehungen aus. Ihre Existenzform ist eine zweigliedrige Opposition: GB: Einzahl-Mehrzahl; GF: Sg. - Pl. GM: Personalendungen. Unpersönliche Verben haben diese Kategorie nicht. III. Die Kategorie der Zeit: Die Kategorie der Zeit drückt zeitliche Beziehung aus. Die Existenzform dieser Kategorie ist 6-gliedrige Opposition. 6 Zeitformen ermöglichen es die zeitliche Beziehung absolut und relativ darzustellen, deshlab unterscheidet man zwischen absoluten und relativen Zeitformen, die absolute und relative Zeiten bezeichnen: Absolute Zeiten: —Vergangenheit (Präteritum: im Monolog; Perfekt: im Dialog), —Gegenwart (Präsens), — Zukunft (Futurum I). Die absoluten Zeiten sind auf diesem Redemoment bezogen (Gegenwart), vor Redemoment (Vergangenheit) nach Redemoment (Zukunft). Diese absoluten Zeiten werden durch spezialisierte Zeitformen ausgedrückt: paradigmatische Bedeutung (Hauptbedeutung): — Vergangenheit: Präteritum (im Monolog); Perfekt (im Dialog); — Gegenwart (Präsens); — Zukunft (Futurum I). Relative Zeiten sind: —Gleichzeitigkeit; — Vorzeitigkeit; — Nachzeitigkeit. Die relativen Zeiten sind auf dem Zeitpunkt einer anderen Handlung bezogen.
Gleichzeitigkeit: *Die Mutter kocht das Essen und der Vater liest die Zeitung. Die Mutter wird das Essen kochen und der Vater wird die Zeitung lesen. Die Mutter kochte das Essen und der Vater las die Zeitung. Vorzeitigkeit: * Wenn es geklingelt hat, betritt der Lehrer die Klasse. Wenn es geklingelt hat, wird der Lehrer die Klasse betreten. Wenn es geklingelt hatte, betrat der Lehrer die Klasse. IV. Die paradigmatische Bedeutung des Präsens ist die Bedeutung von Gegenwart: *Wir studieren Deutsch. Kontextuelle Bedeutung: Bedeutung der Zukunft: * Am Wochenende fahren wir aufs Land. Bedeutung der Vergangenheit: *Sitze ich gestern zu Hause, da rufst du mich an. Bedeutung der Aufforderung: *Heute bleibst du zu Hause!
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