Sie zerrten auch die Matratze von dem zweiten Bett aus Liesels Zimmer in den Keller und brachten stattdessen einen Haufen Lumpen nach oben. Ein guter Tausch.
Hans und Max legten die Matratze hinter die Treppe und errichteten an der Seite eine Wand aus Lumpen, mit denen Hans bei seiner Arbeit immer die Zimmer auslegte, damit keine Farbspritzer auf den Boden tropften. Der Haufen war hoch genug, um den gesamten dreieckiger Zugangsbereich zu verdecken, und wenn Max mehr Luft brauchte, konnte er ihn leicht verschieben. Papa entschuldigte sich.»Ziemlich erbärmlich, ich weiß.« »Besser als nichts«, versicherte ihm Max.»Besser als alles, was mir zusteht... Vielen Dank.« Nachdem er ein paar weitere Farbtöpfe und -eimer strategisch günstig positioniert hatte, war Hans der Meinung, dass man das Arrangement gut für eine Ansammlung von Gerumpel halten konnte, das man in der Ecke aufgehäuft hatte, damit es nicht im Weg war. Das einzige Problem war, dass irgendjemand lediglich ein paar Eimer wegstellen und ein oder zwei Lumpen wegnehmen musste, um den Juden dahinter zu entdecken. »Hoffen wir, dass es reicht«, sagte er. »Es muss reichen.«Max kroch hinein. Wieder sagte er:»Vielen Dank.«Vielen Dank. Für Max Vandenburg waren dies die beiden jämmerlichsten Worte, die er zu sagen imstande war, dichtauf gefolgt von Es tut mir leid. Er wurde permanent von dem Verlangen heimgesucht, das eine oder das andere auszusprechen, angefeuert von einem Übermaß an Schuldgefühl. Wie oft in diesen ersten Stunden des Wachseins wäre er am liebsten aus dem Keller gelaufen, hätte das Haus am liebsten verlassen? Bestimmt hundert Mal.
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