Als Antwort blinzelte Hans ihr zu.
Aber es war nicht das übliche Blinzeln. Es war schwerfälliger, beladen. Es kam von dem Nach-Max-Hans, dem verkaterten Hans. Er setzte sich auf und erzählte ihr von seinem Akkordeonspiel letzte Nacht und von Frau Holzinger. IN DER KÜCHE, EIN UHR MITTAGS Noch zwei Stunden bis zum Abschied:»Geh nicht, Papa. Bitte.«Ihre Hand mit dem Suppenlöffel zittert.»Erst haben wir Max verloren. Ich kann dich nicht auch noch verlieren.«Als Antwort bohrt der verkaterte Mann seine Ellbogen in die Tischplatte und verdeckt sein rechtes Auge.»Du bist jetzt schon fast erwachsen, Liesel.«Er möchte zusammenbrechen, fängt sich aber wieder. Er steht es durch.»Pass auf deine Mama auf, ja?«Das Mädchen nickt nur ganz leicht.»Ja, Papa.« Er verließ die Himmelstraße, in einen Anzug gekleidet und mit dem Kater auf den Schultern. Alex Steiner blieben noch vier Tage, bevor auch er gehen musste. Er kam, eine Stunde ehe der Zug fuhr, zu den Hubermanns und wünschte Hans alles Gute. Er brachte die ganze Steiner-Familie mit. Alle schüttelten Hans die Hand. Barbara umarmte ihn und küsste ihn auf beide Wangen.»Komm gesund wieder.« »Ja, Barbara.«Die Art, wie er das sagte, spiegelte Selbstvertrauen wider.»Natürlich.«Er schaffte es sogar zu lachen.»Es ist ja bloß ein Krieg, nicht wahr? Ich habe schon einmal einen überlebt.« Als sie gemeinsam die Himmelstraße entlanggingen, kam die drahtige Frau aus dem Haus nebenan und stellte sich auf den Bürgersteig. »Auf Wiedersehen, Frau Holzinger. Und bitte entschuldigen Sie die Sache gestern Nacht.« »Auf Wiedersehen, Hans, du besoffener Saukerl.«Aber auch sie gab ihm einen guten Wunsch mit auf den Weg.»Komm bald wieder.« »Ja, Frau Holzinger. Danke.« Sie nahm den Faden auf.»Du weißt ja, was du mich kannst, stimmt's?« An der Ecke schaute Frau Lindner durch das Schaufenster ihres Ladens nach draußen. Ihr Blick drückte Rechtschaffenheit aus. Liesel nahm Papas Hand. Sie hielt sie den ganzen Weg durch die Münchener Straße bis zum Bahnhof. Der Zug war schon eingefahren.
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