Rosa gab es ihr.
Auf dem Einband stand Folgendes: DIE WORTESCHÜTTLERIN Eine Sammlung von Gedanken für Liesel Meminger Liesel hielt es mit weichen Händen. Sie starrte darauf.»Danke, Mama.«Dann umarmte sie sie. Sie verspürte das heftige Verlangen, Rosa Hubermann zu sagen, dass dass sie es nicht tat. Sie wollte das Buch eigentlich im Keller lesen, um der alten Zeiten willen, aber Mama schüttelte den Kopf.»Max ist nicht zufällig da unten krank geworden«, sagte sie,»und ich verspreche dir eines: Ich lasse nicht zu, dass du auch noch krank wirst.« Sie las also in der Küche. Rote und gelbe Lücken im Ofen. Sie las die unzähligen Geschichten, betrachtete die Bilder und entzifferte die Bildunterschriften. Da war Rudi auf einem Podest mit drei Goldmedaillen um den Hals.»Haare wie Zitronen«stand darunter. Der Schneemann war da, ebenso wie eine Liste der dreizehn Geschenke und die Schilderung von unzähligen Nächten im Keller oder vor dem Kamin. Natürlich gab es auch viele Gedanken, Skizzen und Träume, die von Stuttgart handelten, von Deutschland und dem Führer. Auch Erinnerungen an Max' Familie. Schlussendlich konnte er nicht anders, als sie mit einzubeziehen. Er musste es tun.
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